Mein Beruf, Krankenschwester, und eigene gesundheitliche Probleme, die wohl im Lauf eines jeden Lebens einmal auftreten, haben mein Interesse an Möglichkeiten wie die Gesundheit erhalten oder wiedererlangt werden kann, in verschiedene Richtungen gelenkt, die aber doch die Gemeinsamkeit aufweisen, dass Körper, Seele und Geist als Einheit betrachtet werden.
Die Begründer dieser Möglichkeiten sind meine Lehrmeister geworden und haben mir gezeigt, wie die schulmedizinische Behandlung begleitet werden kann, wie naturheilkundliche Anwendungen die Aufmerksamkeit dem eigenen Körper gegenüber verstärken und wie die Gedanken über die Zusammenhänge von Mensch und Kosmos Wege bereiten zu einem neuen Verständnis der Gesundheit.
Sebastian Kneipp
(1821 – 1897)
„Der Natur durch Reize die Chance und den Auftrag geben, das gestörte Gleichgewicht im Organismus wieder herzustellen.“ 4)
Die Lehre von Kneipp ist auf 5 Säulen aufgebaut:
Ordnungstherapie, Ernährungs-, Bewegungs-, Hydro- und Phytotherapie.
Sie beinhaltet im Rahmen der Hydrotherapie Wasseranwendungen wie Waschungen, Bäder und Güsse und Trockenanwendungen wie das Trockenbürsten.
Alle Anwendungen können problemlos in den Tagesablauf eingebaut werden und haben eine prophylaktische und immunstärkende Wirkung. Weitere Möglichkeiten der Behandlung von akuten und chronischen Schmerz- und Entzündungszuständen bieten Wickel und Auflagen.
Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler
(1821 – 1898)
„Gesundheit ist das quantitative Gleichgewicht der einzelnen Mineralsalze, Krankheit entsteht erst durch das Ungleichgewicht dieser Mineralsalze.“ 5)
Auch im Bereich der Mineralstoffe braucht der Körper ein Gleichgewicht, das mit Hilfe der Schüßler-Salze in unaufdringlicher Weise gehalten oder wiedererlangt werden kann.
Die 12 Salze und die 12 Erweiterungsmittel, die zum Teil auch als Salben oder Cremegels und in Tropfenform verfügbar sind, können aufgrund ihrer Wirkungsweise auch im Zusammenhang bestimmter charakterlicher Strukturen den jeweiligen Mangel ausgleichen.
Wenn im Quarz des Granits sehr reine Kieselsäure-Lösung vorhanden ist, entsteht bei entsprechenden Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnissen der Bergkristall. So lässt sich die Verbindung erkennen zwischen den Mineralstoffen als lebensnotwendige Substanz für den menschlichen Körper und den verborgenen Schätzen der Erde.
Dr. Rudolf Steiner
(1861 – 1925)
„Rhythmus trägt Leben.“ 6)
Rudolf Steiner ist der Begründer der Anthroposophischen Heilkunde.
Er erbaute das Goetheanum in Dornach, das in der Silvesternacht von 1922/1923 abbrannte und entwickelte für den neuen Bau aus Beton die Pläne für das Außenmodell.
Ein allgemein bekannter Bereich der Anthroposophie ist wohl der biologisch-dynamische Anbau in der Landwirtschaft. Weitere Bereiche, die Steiner im ganzheitlichen Aspekt erweitert hat, sind die Architektur, Pädagogik, Kunst und die Medizin.
Auf den Grundlagen dieser Erkenntnisse sind die Heilmittel von WALA© und Weleda© entstanden. Bei deren Herstellung werden die natürlichen Ausgangssubstanzen aus Pflanzen, Mineralien und Metallen mit großer Sorgfalt gewonnen und mit viel Handarbeit weiterverarbeitet.
Es kommt ein rhythmisches Verfahren zur Anwendung, das Dr. Rudolf Hauschka in den 1920er Jahren, nach dem Hinweis von Rudolf Steiner: „Studieren Sie Rhythmus. Rhythmus trägt Leben.“ 7), entwickelt hat.
Heinz Grill
(geb. 1960)
„So wie der Mensch die Qualität seiner Atmung prägt, so wird er auch seine Beziehungen gestalten.“ 8)
Heinz Grill ist der Autor zahlreicher Bücher mit Themen über die verschiedensten Lebensgebiete, wie die Ernährung, Naturheilkunde, Architektur, Pädagogik, Natur und Musik aus einer geistigen Sichtweise.
Er hat die Erkenntnisse Rudolf Steiners für die heutige Zeit weiterentwickelt und auch den Yoga aus dem Osten für das westliche Weltbild anwendbar gestaltet.
Der Yoga, in der eigentlichen Bedeutung der „Weg“ oder die „Verbindung“, bietet viele Möglichkeiten der Bewegung. Die Atembewegung, die für Menschen jeden Alters durchführbar ist, und asanas (Körperübungen) in leichter Form oder für schon Geübte in fortgeschrittener Form, beeinflussen die Stoffwechselprozesse im Körper und die Eiweißbildung, die die Grundlage des Immunsystems bildet.
Die Lebenskräfte, Ätherkräfte, kommen in einen Aufbau und bewirken eine gesundheitsfördernde Beeinflussung.
Dr. Ita Wegman
(1876 – 1943)
Dr. Margarethe Hauschka
(1896 – 1980)
Irmgard Marbach
(1921 – 2008)
„Durch die Gleichgewicht-schaffende, ordnende Kraft des Rhythmus können alle rhythmischen Prozesse im Menschen gestärkt und eventuelle Störungen ausgeglichen werden.“ 9)
Ita Wegman, in Indonesien als Kind holländischer Eltern geboren, studierte im Alter von 31 Jahren in Europa Medizin und entwickelte die heute bei Krebs anerkannte Misteltherapie. Am Goetheanum war sie die Leiterin der Medizinischen Abteilung.
Margarethe Hauschka, verheiratet mit Rudolf Hauschka, führte von Bad Boll aus eine umfangreiche Kurs- und Seminartätigkeit. 1962 gründete sie die Margarethe-Hauschka-Schule für künstlerische Therapie und Massage, die sie bis zu ihrem Tod leitete.
Im Zusammenwirken der beiden Frauen erfolgte die Ausarbeitung der Rhythmischen Einreibungen.
Irmgard Marbach führte im Ruhrgebiet ein eigenes Massageinstitut, hat dieses verkauft und ermöglichte mit dem Erlös den Beginn der Finanzierung des Grundstücks und des Baus der Margarethe-Hauschka-Schule.
Gemeinsam mit Frau Dr. Hauschka arbeitete sie die Rhythmischen Einreibungen und die Rhythmische Massage für die Lehrtätigkeit aus und führte die Schule nach dem Tod von Frau Dr. Hauschka bis zu ihrem eigenen Tod.
Die Rhythmischen Einreibungen sind keine Massage; sie sind sanft und werden als bewusste menschliche Berührung ausgeführt, die den Menschen im Ganzen umschließen. Sie bringen die Bewegungen der Flüssigkeiten im Körper wieder in die physiologische Aktivität und wirken so präventiv, gesundheitsfördernd und regenerierend.
Man unterscheidet die Extremitäten- und die Organeinreibungen. Eine Sonderform ist die Pentagramm-Einreibung bei Menschen in Erschöpfungszuständen, nach Traumen oder auch im Sterbeprozess.
Es werden Öle und Salben, je nach individuellem Bedürfnis, angewendet.
Dr. John E. Upledger
(1932 – 2012)
„Faszien stehen in einem dynamischen Gleichgewicht.“ 10)
Der Osteopath W. G. Sutherland (USA) entdeckte Anfang des 20. Jahrhunderts einen Rhythmus im Körper, den er „primäre Atmung“ nannte. Dieser Rhythmus hat eine grundlegende Bedeutung neben den Rhythmen des großen (Körperkreislauf) und des kleinen (Lungenkreislauf) Kreislaufs, bei denen das Herz den Mittelpunkt darstellt.
Es ist der CranioSacrale Rhythmus, der durch die Bewegungen des Liquors (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum) entsteht und in alle Körperbereiche übertragen wird.
Vor ca. 30 Jahren nahm der Arzt John Upledger die Forschungen über das CranioSacrale System wieder auf, nachdem er bei einer Operation feststellte, dass die Dura mater (die harte Hirnhaut, die mit dem Schädelknochen verwachsen ist) eine Eigenbewegung hat.
Bei der CranioSacralen Therapie erspürt der Behandler den Rhythmus an verschiedenen Stellen des Körpers, z.B. den Füßen, dem Kreuzbein oder dem Hinterhaupt.
Eingeschränkte Bewegungsmuster des CranioSacralen Systems durch Stress, Verletzungen und Krankheiten können das Nervensystem, den Bewegungsapparat, das endokrine System, das Blut-Kreislauf- und Lymphsystem und auch das System der Atmung beeinträchtigen.
Bei den Techniken zur Modifizierung der rhythmischen CranioSacralen Bewegung scheint vom Behandler kaum eine sichtbare Aktion auszugehen.
Bei der „Systemischen Craniosacral Therapie“ nach Dr. Schönharting wird das Umfeld des Patienten und auch des Therapeuten mit einbezogen.
